Beitragsbild Weihnachtszeit: Die Wahrheit hinter tierischen Geschenken

Weihnachtszeit: Die Wahrheit hinter tierischen Geschenken

Wir alle kennen die Weihnachtsgeschenke, die nur gelangweiltes Gähnen hervorrufen: die zehnte Krawatte, das nächste Paar Socken mit Weihnachtsmotiv oder wieder eine Weihnachtskugel mit den Klassikern von Ferrero. Doch es gibt Geschenke, bei denen die Begeisterung vorprogrammiert ist. Wir reden von tierischen Weihnachtsgeschenken.

Man sieht sie jedes Jahr: Golden-Retriever- oder Labrador-Welpen mit großen roten Schleifen um den Hals – ein beliebtes Motiv in der Werbung rund um das Fest der Liebe. Was könnte berührender sein als die Vorstellung von tapsigen Pfoten, die auf dem Boden trappeln, einem neugierigen Blick, der das Licht der Weihnachtskerzen einfängt, und den ersten zaghaften Schwanzwedlern, die Liebe und Freude in unser Zuhause bringen? Es klingt einfach magisch. 

Doch weil das Halten eines Vierbeiners, insbesondere eines Welpen, nicht nur aus Kuscheln besteht, sind die Tierheime kurz nach dem Fest alle Jahre wieder hoffnungslos überfüllt. So verlockend die Vorstellung von leuchtenden Kinder- und Erwachsenenaugen angesichts eines kleinen Fellknäuels auch sein mag: Die Anschaffung eines vierbeinigen Begleiters darf kein Impulskauf zu Weihnachten sein. 

Ganz zu schweigen von den Hunden aus Zeitungsannoncen oder dem Internet, die im Zweifelsfall illegal importiert, unzureichend geimpft und/oder krank sind und ihre Mutter viel zu früh verlassen mussten. Gerade zu Weihnachten scheint diese Mitleidsmasche besonders erfolgreich. Denn wer rettet nicht gerne ein Tier vor dem Verderben? Doch im Klartext bedeutet das: Man sollte sich der lebenslangen Verantwortung bewusst sein – ein Hund kann bis zu 15 Jahre alt werden. 

Ein Hund erfordert Zeit, Geduld und auch finanzielle Mittel. Er ist kein Geschenk, das man unter den Baum legt und danach vergisst. Ein Hund ist ein Lebewesen, das Liebe, Fürsorge und ein stabiles Zuhause verdient.

Noch etwas ist zu bedenken: Der neue Mitbewohner ist anfangs eingeschüchtert und braucht Zeit und Ruhe, um sich an sein Zuhause zu gewöhnen. Das bedeutet zu Weihnachten: keine Reisen, keine Gäste! Restaurant- oder Verwandtenbesuche sind ebenfalls nicht empfehlenswert – es sei denn, man möchte ein weinendes, einsames Wesen stundenlang allein lassen, das dann möglicherweise sein Geschäft auf dem Wohnzimmerteppich erledigt und alles anknabbert, was ihm unter die kleinen Zähnchen kommt. Ärger ist da vorprogrammiert. 

Stattdessen sollte man das Thema in Ruhe angehen. Ein Hundekauf will wohl überlegt sein und sollte niemals als bloßes Geschenk oder Symbol unter dem Weihnachtsbaum landen. 

Deshalb gibt es nicht ohne Grund in vielen Tierheimen zur Weihnachtszeit einen Vermittlungsstopp. 

Fazit: Ein Hund ist ein Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen – keine spontane Überraschung unterm Weihnachtsbaum. 

Autorenportrait

Profilfoto Anita Biester

Anita Biester

Hauptfokus: Therapiebegleit,- Besuchshundeausbildung, Hundeschule, Resozialisierung gefährlicher Hunde

kommt aus: Bad Ems

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